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Carsten Wenzel

Was Straussee, Johanneshof und Am Wäldchen Süd gemeinsam haben…

Vor vielen Monaten richtete ich meine Forderung an die Stadtverordnetenversammlung, den Wasserverlust des Straussees entsprechend eines durch sie gefassten Beschlusses untersuchen zu lassen. Das erschien mir zu diesem Zeitpunkt notwendig, weil ein Teil der Stadtverordneten den gemeinsam gefassten Beschluss in Frage stellte. Damals bekam ich von einem der Stadtverordneten zur Antwort, ob ich denn glaube, dass durch das geplante Gutachten auch nur ein einziger Tropfen Wasser in den Straussee zurückgebracht werde. Ich wurde belächelt und fühlte mich verspottet. Normalerweise wäre das der Zeitpunkt gewesen, an dem ich auf weitere Fragen an das Gremium verzichtet sollte. Mir war es aber wichtig zu erfahren, wo die Ursachen für dieses Dilemma zu suchen sind und wie dem Ökosystem geholfen werden kann.

Mittlerweile ist seit diesem Tag viel Zeit vergangen, die Kommunalwahlen mit vielen Versprechen für die Umwelt, besonders für den Straussee, liegen hinter uns und das ersehnte Gutachten liegt vor uns.

Dieses Gutachten zeigt, dass neben den durch uns nicht unmittelbar zu beeinflussenden klimatischen Verhältnissen auch ein hoher Verbrauch der Wasserressourcen in Strausberg und seinem Umland wichtige Ursache für den Zustand unseres Sees und anderer Gewässer in der Umgebung verantwortlich gemacht werden können.  

Des Weiteren sind der Erhalt von Versickerungsflächen, von Wäldern, Wiesen- und Buschlandschaften eine wichtige Grundlage für die Verbesserung des Landschaftswasser- haushaltes. Das wurde in dem Gutachten eindeutig herausgearbeitet. Für mich war die logische Schlussfolgerung, dass wir uns auf die von uns zu beeinflussenden Faktoren besonders konzentrieren sollten.

Und das durch allen hier Lebenden, aber besonders durch die kommunalen Verantwortungsträger. Verantwortungsbewusstes kommunales Handeln setzt Wissen, vor allem um die im Gutachten aufgezeigten Lösungsvorschläge für die Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes voraus.

Da das Gutachten allen Bürgern der Region zugänglich gemacht wurde, könnte jeder Verantwortung für seinen ökologischen Fußabdruck übernehmen und durch sein persönliches Verhalten mithelfen, einen kleinen Beitrag zur Verbesserung des Zustandes des Straussees leisten.

Wird das reichen?

Menschen brauchen und verbrauchen Wasser. Wie viel Menschen verträgt ein so fragiles ökologisches System und wie viel Natur ist zu dessen Erhaltung nötig? Eine Möglichkeit, den Wasserverbrauch zu begrenzen ist, aus meiner Sicht, unter anderem auch die Regulierung des Zuzuges.

Nun sind aber die Kommunalwahlen lange vorbei, die kommenden noch weit weg und die Wahlversprechen offensichtlich vergessen. Wir sind an einem Punkt, an dem wieder Beschlüsse gefasst werden sollen, die die Empfehlungen des Gutachtens außer Acht lassen würden.

Es soll eine große, laut Gutachten so nötige, Naturfläche planiert und als Bauland umfunktioniert werden. Es handelt sich um das Gebiet des Johanneshofes/ Am Wäldchen Süd. Nach meinem Vorschlag auf der letzten Sitzung des Bauausschusses, dieses Bauvorhaben nicht zu beschließen und die Entwicklungen der nächsten Monate um die Tesla Ansiedelung abzuwarten, da diese auf unseren Wasserhaushalt ohne Zweifel Einfluss haben wird, erlebte ich ein Dejavue.

Die gleichen Stadtverordneten, den zur Kommunalwahl der Schutz unserer Umwelt und somit der des Straussee so am Herzen lag, stimmten jetzt im Bauausschuss für einen weiteren Eingriff in die Naturlandschaft Strausberg. Sie erklärten mir, wie wichtig Steuergelder sind, die bei Eigenheimbesitzern ungleich reichlicher sprudeln würden, als bei Bewohnern von Mehrfamilienhäusern und dass man ja den Menschen das Recht auf ein eigenes Haus im Grünen nicht verweigern könne.

Um diese Erfahrung reicher, fühlte ich mich als Bürger dieser Stadt erneut nicht gehört und verstanden.

Wie sehr wünsche ich mir die so heftig beschimpften „Schulschwänzer“ wieder her, die mit den Füßen und Losungen mehr Druck aufgebaut haben, als ich offensichtlich mit meinen Argumenten. Vielleicht treten sie demnächst zu diesem Thema gemeinsam mit ihren Eltern an und verleihen den Schlussfolgerungen aus dem Gutachten entsprechendes Gehör.

Unsere Stadtverordneten entscheiden ob sie den Straussee, Johanneshof und Am Wäldchen Süd unseren Nachkommen hinterlassen. Sie sollten bedenken, dass es ist nicht nur unser Land ist. Es ist vor allem das Land und die Zukunft unserer Kinder und Enkel!


Die Linke hilft:

An jedem ersten Dienstag im Monat bietet Karsten Knobbe kostenlose Online-Beratung zu den Themen Miet-, Arbeits-, Zivil-, Asyl- und Aufenthaltsrecht, Ärger mit Behörden, schwer verständliche Verträge etc. an.  Ab 18:30 Uhr sind wir für euch und eure Anliegen erreichbar. Wählt euch zum Videogespräch ein unter: https://videokonferenz.die-linke.de/b/mat-olu-0sb-etw
oder alternativ telefonisch unter 030-8094950 - PIN 18202.

Bei ausländerrechtlichen Fragen können Dolmetscher herangezogen werden.

Bei rechtsradikalen Übergriffen arbeiten wir mit der Strausberger Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (BOrG) zusammen.

Gedanken über die Welt, in der unsere Nachkommen leben werden

Die Sammlung der Gedanken vom Juni 2018 kann hier heruntergeladen werden. Die Autoren freunen sich wie immer über Feedback und Kommentare


Standpunkte zur sicherheitspolitische Lage (Stand  2017)

Der Diskussionszirkel Friedenspolitik hat ein Standpunktepapier zur internationalen sicherheitspolitischen Lage erstellt, das hier heruntergeladen werden kann. Es wird zu gegebenen Anlässen aktualisiert. Die Autoren freuen sich über Feedback und Kommentare.