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M. Tietz - alternativen denken e.V.

10 Views on Migration – Migration aus der Sicht junger Afrikaner

Vom 8. November bis zum 20. Dezember 2023, Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr ist die Ausstellung mit Filmen, Fotos und Texten zur Flucht und Migration aus zehn afrikanischen Ländern im Foyer der Stadtverwaltung Strausberg, Hegermühlenstr. 58 zu sehen.

Gegenwärtig wird in der Politik und Gesellschaft über Migration, Zuwanderung und Integration teilweise sehr heftig diskutiert. Populisten versuchen daraus einen Nutzen für sich zu ziehen. Bei der gesamten Debatte sollte die Menschlichkeit nicht vergessen werden, denn sie ist und muss ein hohes Gut unserer Werte in der Gesellschaft darstellen.

Zur Eröffnung der Ausstellung sagt die Bürgermeisterin Elke Stadeler, dass in Strausberg Menschen aus 90 Nationen leben. „Wir haben uns den Herausforderungen gestellt und das tun wir in Ruhe und ohne Aufregung zusammen mit allen Akteuren und Betroffenen.“

Der stellvertretende Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Stiftung Gerd-Rüdiger Stefan hat als Büroleiter der Stiftung in den vergangenen Jahren die Situation von Migration in Südafrika miterlebt. „Die zu lösenden Aufgaben sind um das Vielfache höher, als in Europa und Deutschland.“

Die Kuratorin der Ausstellung, Hildegard Kiel ging auf die Entstehung der Ausstellung ein. Das Projekt startete in 2017 als eine Zusammenarbeit aller 4 Afrika Büros der RLS.

Warum war es uns wichtig, eine afrikanische Perspektive auf Migration zu präsentieren? Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Migration – schon immer sind Menschen gewandert auf der Suche nach einem besseren Leben, nach Schutz, nach Veränderung. Ob es heutzutage mehr sind als früher lässt sich nicht genau feststellen. Tatsache ist auf jeden Fall, dass wir heute zu oft über Menschen in Migration sprechen und zu selten mit ihnen - oder einfach zuhören. Diese Filme bringen uns Geschichten nahe, welche uns einen Einblick in den Alltag von geflüchteten Menschen gewähren. Nur durch dieses Kennenlernen ist es uns möglich ein Mitgefühl aufzubauen und zu empfinden, ein Interesse an dem Menschen und nicht nur an den Zahlen. Die Realität eines geflüchteten Studenten und eines Politikers aus Mauretanien im Senegal …. oder eines Wirtschaftsmigranten in Kamerun …. Eines Einwanderers in Südafrika, der sich zum ersten Mal nach 7 Jahren auf einen Rundgang durch die Stadt traut… zwei geflüchtete Frauen in Tunesien und Niger …. Oder auch die unsichtbaren Grenzen, die innerhalb Deutschlands verlaufen, welche es Neuankommenden oft sehr schwer machen sich hier in einer neuen Heimat zu fühlen. Diese Realitäten gehen auch mit weniger bekannten Fakten einher – dass zum Beispiel der größte Teil von Migration innerhalb einer Heimatregion stattfindet, oder innerhalb eines Kontinents. Die Ausstellung ermöglicht es den Betrachtern, die Filme ihrer Wahl so oft, so intensiv oder kurz anzuschauen, wie Sie es wünschen. Jeder Film läuft auf einem Tablet und wird von begleitender Information ergänzt. Frau Kiel zitierte die Journalistin und Schriftstellerin Charlotte Wiedemann:

„Mitgefühl ist nicht gerecht, es folgt nicht dem Grundsatz von der Gleichheit aller Menschen. Den Schmerz der Anderen zu empfinden, mag unmöglich sein, aber ihn zu begreifen und zu respektieren, ist ein realistisches und notwendiges Ziel.“

Einer der Filmemacher, Muhammed Lamin Jadama aus Gambia hat seinen Beitrag „Lutango“ vorgestellt. „Luntango bedeutet in Mandinka >Fremder<.

Mit dem Film wollte ich meine Gefühle, ein Einwanderer oder Fremder in Europa zu sein, zum Ausdruck bringen. Auch wenn ich heute Senegambia besuche, sehen mich viele als Europäer. Diese Kategorien sind verwirrend, und ich frage mich, ob sie wirklich notwendig sind – und welche Rolle sie in unserem täglichen Leben spielen. Als Einwanderer sind wir permanent in einer Falle, gefangen zwischen dem Druck unserer Herkunftsfamilien und der Gesellschaft, in der wir leben. Ich war gezwungen zu migrieren, um zu überleben. Im Exil bin ich in zahlreichen Fallen gelaufen, die ich ertragen muss, um hier in Europa zu bleiben und mein Leben fortzusetzen“.

„Ausländer*innen“, Migrant*innen oder „Menschen mit Migrationshintergrund“ sind in unserer Gesellschaft weiterhin die gängigste Bezeichnung für alle jene, die aufgrund ihres Aussehens oder ihres Namens als nichtdeutsch wahrgenommen werden. Die empirische Realität wird immer noch nicht wahrgenommen, was sie längst ist: vielfältig und plural.

Ronny Kühn hat von einem Arbeitskollegen den langen Leidensweg von Afghanistan bis nach Deutschland erfahren. Das ist für ihm eine sehr beeindruckende Geschichte, die ihm nicht aus dem Kopf geht. Er stellt sich öfters die Frage, wie er selbst als Jugendlicher gelebt und die Zeit verbracht hat. Er empfiehlt, wo immer es geht, sich mit Migrant*innen zu unterhalten oder ihnen zuzuhören. Das prägt auch einen selbst.

Bürger*innen sind herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen. Und vielleicht möchte der eine oder andere seine Sicht auf die Migration kurz in das Gästebuch eintragen.


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