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R. Kühn

Nachlese: "Weihnachten und der soziale Raum"

Kurz vor Weihnachten kam ich mit meiner Frau vom Langlauf und fand auf Höhe Kulturpark eine ältere Dame auf einer Parkbank die sichtlich mit der Witterung und vor allem dem großen Weihnachtspaket in ihrer Hand zu kämpfen hatte. Nachdem wir sie angesprochen hatten, wurde klar, dass es zur Post muss. Es sollte pünktlich am 24. bei ihrem Sohn sein. Wir haben es ihr dann zur Post in der Müncheberger Straße getragen und es gab ein recht nettes Gespräch. Sie, verwitwed, lebte allein. Mit allen Schwierigkeiten die damit zusammenhängen, wenn man schon etliche Jahre auf der Welt ist.  Alles in allem erst einmal eine recht banale Sache.

Im Nachgang wurde mir jedoch noch einmal klarer, wie groß gerade die kleinen Barrieren im Alltag sein können.Für den Rollstuhlfahrer kann es die kleine Stufe auf dem Gehweg sein, für die Dame waren es eben 500 Meter zu weit bis zu nächsten Poststelle. 

Gehen wir dann davon aus, dass „sich alles Große im Kleinen spiegelt“ können wir zu dem Schluss kommen das wir ohne die Solidarität des Anderen am Ende kein gutes Leben haben werden. Fraglich ist, wie diese Solidarität praktisch werden kann, wenn die Nachbarn wenig miteinander zu tun haben. Es muss einen Grund gegeben haben, warum die Dame sich allein auf den Weg gemacht hat und nicht in ihrer Nachbarschaft gefragt oder einen Freund mit Auto angerufen hat. Entweder gibt diese Menschen nicht oder sie hatte keinen Zugang zu Ihnen. Oder, und das ist recht wahrscheinlich, niemand in der Nachbarschaft hat sich die Frage überhaupt gestellt und die Gute war zu stolz zu fragen. 

Als Partei neigen wir dazu, gleich schlaue Lösungen und mahnende, sorgenvolle Worte in so einer Situation herauszuposaunen. Wir fordern die Post auf, eine Paketannahmestelle im Norden einzurichten und fragen bei der Stadtverwaltung nach, ob es eine aktuelle Statistik zu alleinstehenden über 70-jährigen gibt und was die Verwaltung gedenkt zu ihrer Unterstützung zu tun etc, etc. Alles das ist richtig und wir werden es sowieso nicht lassen.

Trotzdem kam mir an diesem Tag der Gedanke, ob die Auflösung des Nortdheim 91 e.V. im Strausberger Norden langfristig nicht weitreichendere Folgen haben könnte. Um zu entscheiden ob man seinem Nachbarn helfen kann und will, muss man ihn kennen. Um ihn zu kennen, braucht es eine Kommunikation im „sozialen Raum“. Ein Gefühl der Offenheit und Öffentlichkeit um den Anderen überhaupt zu erkennen. So wunderlich wie manche Maßnahmen des Northeim e.V. auch aus meiner Sicht gewesen sind, hat er doch im Strausberger Norden einen Teil dieses „sozialen Raums“ gebildet. Das fehlt nun. 

Es liegt also wieder an uns etwas Neues zu schaffen. Die Pakete sollen schließlich zur Post…

Schönes Neues Jahr! 


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