Verabschiedung von Freunden

Am 12. Februar lag doch etwas Wehmut in den Räumen der Kreisgeschäftsstelle. Kerstin Kaiser, unsere langjährige Mitstreiterin auf kommunaler, Landes- und Parteiebene, verabschiedete sich aus ihrem Wirkungskreis und übernimmt eine andere Aufgabe. Keiner der Anwesenden, der ihren Weggang nicht bedauerte, aber auch keiner, der ihr die neue Herausforderung nicht politisch wichtig fand. Was kann einer studierten Slawistin, bekennenden Freundin des russischen Volkes, die bestens mit der Kultur, der Geschichte und der Politik Russlands vertraut ist, Besseres passieren, als in Moskau das Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu leiten?

Die anwesenden FreundInnen und GenossInnen sparten nicht mit guten Wünschen, hatten aber auch Zeit, in Erinnerungen zu verweilen: Kerstin als Kreisvorsitzende, vier direkt gewonnene Landtagsmandate (einzigartig in ganz Brandenburg), der Wahlkampf als Spitzenkandidatin, die Koalitionsverhandlungen, die zur Regierungsbeteiligung führten, unvergessene Auftritte als Künstlerin im Wahlkampf, bei Friedensfesten und anderen Gelegenheiten, gewonnene und verlorene Wahlkämpfe auf kommunaler Ebene, persönliche Niederlagen und der Rückzug in die 2. Reihe der Landtagsfraktion. Wen wundert es, dass auch Persönlichkeiten aus ihrem Wahlkreis zur Verabschiedung kamen, die politisch anders organisiert sind, aber die langjährige respektvolle Zusammenarbeit mit ihr als Landtagsabgeordnete schätzten? Um so mehr fiel es deshalb auf, dass die Landtagsfraktion, der sie viele Jahre angehörte, und der Landesvorstand unsere Partei nicht gekommen waren.

Die anwesenden Genossinnen und Genossen betrachteten das als ein Zeichen des politischen Umgangs, auch mit den Mitgliedern unserer Partei vor Ort. 

Egal, Kerstin, wir wissen, was wir an dir hatten und auch zukünftig haben werden. Komm bald wieder! Bei uns, in deiner politischen Heimat, bist du immer herzlich willkommen!